Montag, 22. April 2013

Geschichte der Martinskapelle

Die Geschichte der Kapelle

Die St. Martinskapelle liegt an einer alten Passstrasse zwischen Breg- und Elzquelle, auf der Höhe der Wasserscheide Donau- Rhein. Der Ursprung der Kapelle reicht in die vorkarolinische Zeit zurück. Grabungsbefunde lassen die Annahme zu, dass hier bereits um 800 ein Sakralbau gestanden hat. Vielleicht war die Straße von Furtwangen zur Passhöhe bei der Passhöhe schon eine alte La Tèn e- Straße ( 5. – 1. Jahrhundert v. Chr.) gewesen und es gab hier Verbindungen zwischen keltischer und frühchristlicher Kultur.Jedenfalls deutet das älteste Fundament auf einen Bau, der einen wehrhaften Eindruck macht, aber doch wohl kein Wohnhaus oder nur Festungsbau war. Zweifelsfrei belegt ist diese Zuschreibung als frühchristliche Missionskapelle allerdings nicht. Mag sein, dass diese früheste Bau am Platz einer heidnischen Opferstelle (Quellheiligtum) errichtet wurde. Nach seinen Fundamenten und den noch in der Südmauer enthaltenen Elementen könnte der Bau so ausgesehen haben, wir ihn E. Schmid als Zeichnung nach den Grabungen 1958 abgebildet hat. Damals wurde auch ein Becken freigelegt, das als Taufbecken gedient haben könnte. Der würfelförmige Bau hatte eine Kantenlänge von 4,20 m und kann als Kultraum verstanden werden. Der anschließende Raum wäre dann der Taufraum gewesen mit zwei Fenstern, die denen der Wendelinskapelle in Cazis- Graubünden ( 600 n. Chr.) entsprach.Ob dieser damalige Bauidentisch ist mit dem „Waldkirchlein“, das dem Kloster St. Margareten 915 durch Stiftung zukam, ist ungewiss. Eine andere Zuordnung wäre die Kapelle, die 1178 in einer Bulle von Papst Alexander III . erwähnt wird.„Kapelle auf einem hohen Berg,welche der Gemeinde Furtwangen errichtet wurde.“Unter Verwendung der alten Fundamente und vielleicht auch eines Teil der Außenmauern ist im Mittelalter,vermutlich in spätgotischer Zeit , wieder eine Kapelle errichtet worden. Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg teilweise durch Brand zerstört und erhielt eine neue Decke (die im Mittelteil noch erhalten ist, mit der Jahreszahl 1672), und ein neues Dach .Daneben besteht noch die Jahreszahl 1705 des barocken Altarretabels, die aufgrund authentischer Befunde bei der Restaurierung (Haas 1997 ) anstelle der irreführenden alten aufgemalten Jahreszahl 1460 eingesetzt werden konnte. Und schließlich weist noch die Jahreszahl 1905 an dem neueren Türsturz auf die Restaurierung in dieser Zeit hin.Um 1800 könnte die St. Martinskapelle zum Kolmenbauernhof gekommen sein. Sie wurde 1848 als Sakralbau aufgegeben und in ein kleines Bauernhaus umgewandelt: Stall, Heuboden, Schuppen, Abort und Keller wurden eingerichtet und angebaut. Das Zwiebeltürmchen musste einem Schornstein weichen. Der Innenraum wurde durch einen Zwischenboden geteilt, um unten Platz für die Stallungen zu schaffen.Inzwischen hatten die Besitzer des Kolmenhofs eine zweite kleine Kapelle bei ihrem Hof gebaut. Um die Jahrhundertwende soll die damalige Familie im Elendein Versprechen abgegeben haben, die St. Martinskapelle wieder als Kirchlein herzurichten, wenn Gott in der Not helfen würde. So geschah es. 1905/1906 wurde die Kapelle mit eigenen Kräften und mit Handwerkern aus der Gegend wieder aufgebaut. In den Keller wurden Steine und Erdreich geschüttet,von außen wurde Erde aufgefüllt und die Kapelle erhielt ein Türmchen. 1906 fand die neuerliche Einweihung statt.1958 wurde die Kapelle abermals restauriert und dabei grabungstechnisch untersucht. Ein Grabungsbericht von Dr. E. Schmidt liegt vor. Der Zementputz wurde entfernt und der Schutt ausgeräumt. Zwei störende seitliche Fenster aus dem 19.Jahrhundert wurden wieder entfernt. Der Altaraufsatz, der um 1920 gänzlich abgelaugt und mit Ölfarbe überstrichen worden war, erhielt wieder eine völlige Neufassung, diesmal nach historischen Vorbildern im barocken Stil: Marmormalerei, polychrome Fassung und Polimentvergoldung.Die letzte größere Restaurierung der Kapelle fand 1995 – 1997 statt. Bei der Gelegenheit erfolgte eine Bauaufnahme (Bürk) und Putzuntersuchungen (Jung). Abermals wurde aller Putz abgeschlagen, innen und außen. Die Eternitplattenwurden vom Dach entfernt und auf einer neuen Holzschalung wurde das Dach mit handgespaltenen Fichtenholzschindeln gedeckt und mit Kupferblech verwahrt. Die Zwischendecke wurde von der Holzkohleschüttung befreit und eine Lüftung eingebaut.Die Fundamente wurden von außen freigelegt und erhielten eine Drainage.Sämtliche Fugen wurden ausgekratzt und neu verfugt. Danach erhielten die Mauern innen und außen einen zweilagigen Kalkmörtelputz und Kalkkaseinanstriche. Das Altarretabel wurde auf der Basis der letzten Fassung restauriert, ebenso die gotischen Skulpturen, das Prozessionskreuz und einige naive Attributeder Kapelle (Haas).Die Kirchenbänke wurden restauriert und die Eingangstür nach dem Muster der vorigen klassizistisch erneuert. Zur Sicherung erhielt die Kapelle eine Alarmanlage.Schließlich bekam auch die Außenanlage eine leicht veränderte Gestalt: unmittelbar an den Außenmauern eine Drainage au gebrochenem Granit , neues Gras ringsum und Findlinge.Mit finanzieller Unterstützung des Landesdenkmalamtes Freiburg und mit Hilfe von zahlreichen Einzelpersonen, Firmen und Institutionen konnte dieses Kirchlein so schön wieder erhalten werden.Viele Freunde der St. Martinskapelle haben durch ehrenamtliche Arbeit, durch Geld- und Sachspenden der Familie Karl und Barbara Dold geholfen, dieses Kleinod für die Zukunft gut zu bewahren.P.H.September 1997 

Freitag, 1. Februar 2013

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Donnerstag, 31. Januar 2013

Der Günterfelsen


Der Günterfelsen

zwischen Martinskapelle und Brend

Oft wundert sich jemand, wie diese "Riesen Günterfelsen" entstanden, oder genauer ge­ sagt, dort hingekommen sind, wo es doch einst die grossen modernen Transportmaschinen gar nicht gab.

Wir müssen weit in die Erdgeschichte zurückdenken: Einst waren Schwarzwald und Vogesen eins. Der Rhein floss durch Burgund (westlich bis südwestlich von Basel).

Den Rheintalgraben gab es nicht, oder noch nicht, damals, die Schwarzwaldberge waren höher. Ein grosser Eisgletscher bedeckte den Schwarzwald, womöglich auch die Vogesen. Das Klima wurde nach und nach milder. Der Gletscher begann zu schmelzen. Das Schmelzwasser schwemmte das Erdreich fort in Richtung Baar und vielleicht säter ins Rheinland, falls der Rheintalgraben sich gesenkt hatte.

Für diesen Schmelzvorgang müssen wir uns grosse Zeiträume, Tausende oder Jahrmillionen vorstellen. Immer mehr Erdreich wurde fortgeschwemmt. All die Granit-Felsbrocken große und kleine, die im Boden drinnen waren, wurden frei und blieben liegen.

In weitem Umkreis von hier, sieht man überall diese Felsen liegen, besonders in den Waldungen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen waren genauso mit diesen Granit­ Findlingen, wie man sie nennt, übersät, selbe wurden aber von den Bauern entfernt, damit die Felder leichter und besser zu bewirtschaften waren.

Früher geschah der Abtransport der Felsen mit Pferden und Ochsen, auch Sprengungen wurden vorgenommen. Viele Felsen für Bauwerke, Strassenpflastersteine, Grabdenkmale u.s.w. verarbeitet. In unserer modernen Zeit transportiert man solche Brocken mit Traktoren, Baggern, Kränen u.s.w ..

Nun zurück zur Sache: Die größten all dieser Felsen weit und breit, ist die Günter-Felsen­ Gruppe etwa 12 Minuten von der Martinskapelle in der Richtung Brend, nicht weit vom Brendweg entfernt.

Ein wirklich sehenswertes Naturdenkmal aus der Urzeit, ohne jedes menschliche Zutun. In den Jahren nach 1933 wurde die Felsgruppe Albert Leo Schlageter Felsen getauft. Seit Kriegsende ist es wieder der Günter-Felsen.


Seinen Namen hat er vom ersten, in alten Urkunden auffindbaren Bauern, auf dessen Grundstück diese Felsgruppe steht: Heinrich Günter.

Guuml;nterfelsen

Hätte der Bauer Heinrich Maier geheissen, wärs der Maier Felsen.
bild-guenter-felsen_01

Wanderungen


Wanderungen rund um Martinskapelle und Kolmenhof
Wandervorschläge, zusammengestellt von Egon Dorer, Wanderführer
auch als pdf zum download  (4mB)
Nach erfolgter Besichtigung von Donauquelle, 2888 km von der Mündung ins Schwarze Meer entfernt und aus dem 9 ten Jahrhundert stammende St. Martinskapelle/Quellheiligtum und eventueller Einkehr im Restaurant Kolmenhof, haben Gäste und Besucher unsres hochgelegenen Ski und Wandergebietes oft den Wunsch eine kleine oder größere Wanderung zu machen .Diese Wegbeschreibungen mit Wegskizzen, in Verbindung mit den Markierungen und Wegweisern des Schwarzwaldvereins ermöglichen einfache, leichte Wegfindung von kleinen Rundgängen bis Tageswanderungen. Es ist für alle etwas dabei, für Kinder und Ältere, wie für sportliche Wanderer.
Entfernungen, meist Gesamtstrecken sind in km angegeben. Gehzeiten sind für Normalwanderer mit 4 km = 1 Stunde und zusätzlich für je 100 Höhenmeter = 20 Min. berechnet. Ausgangspunkt ist immer die Martinskapelle und der Kolmenhof bzw. die Wegweiser dort.
VORSCHLÄGE zunächst kleinerer Rundwege unter 6 km, und 1,5 Std. Gehzeit.

W 1 a: "zu den Günterfelsen"
hin und zurück gleicher Weg ca. 2,5 km.
In Richtung "Brend" auf dem Westweg mit roter Raute geht es am Kolmen-Kreuz vorbei, und nach ca. 1 km sind wir an den mächtigen Günterfelsen, einem eiszeitlichen Naturdenkmal. Man kann um die Felsen herumgehen, darauf herumkraxeln, Abseilen üben, schöne Fotos machen oder nur bestaunen und fragen, wo sie herkommen. Geologen weisen auf tiefreichende Granitblöcke hin, in der Eiszeit rund geschliffen und weit verstreut. Zurück gehen wir wieder auf dem Westweg zur Martinskapelle und dem Kolmenhof. Etwas weiter über die Günterfelsen hinaus führt eine schöne, abwechslungsreiche
W 1 b WANDERUNG zum Brend: 5,5 km wenig Steigung, 50 Höhenmeter, 1,5 Std. Gehzeit. Nach den Wegweisern bei der Martinskapelle geht es Richtung Brend am Kolmenkreuz vorbei zunächst zu den Günterfelsen (siehe W 1), dann weiter mit der roten Raute zum Naturfreunde- Haus und Brendturm. Einkehrmöglichkeiten! Montag Ruhetag Tel. 07723803

Auf dem Brendturm hat man eine fantastische Aussicht. Bei guter Fernsicht sieht man den Säntis über die Churfirsten bis zu den Westalpen, ein großartiges Panorama im Süden. Vor der Alpenkette liegen
Hochfirst, Feldberg, Kandel und die südlichen Schwarzwaldberge. Gütenbach und der Einschnitt des Simonswälder Tals im Vordergrund. Im Westen das Oberrheintal, die Vogesen begrenzen den Horizont.
Ein neues Orientierungssystem mit gravierten Metallpfeilen rings an dem Geländer machen den Ausblick noch informativer.
Viele Wegweiser und die gelbe Raute führen uns zunächst hinab zum Brendhüsle, dann auf dem Großmattenweg in Richtung Rosseck/Martinskapelle, aber nicht links um die Rosseck, sondern rechts hinauf zum Kolmen-Kreuz, ein anderer Rückweg , also ein kleiner Rundweg.
Bei der Martinskapelle finden wir den Wegweiser mit Hinweis W 2: "Rund um die ROSSECK" Panoramaweg mit Ruhebänken an den Aussichtspunkten, 4,5km , wenig Steigung, 40 Höhenmeter ca. 1,2 Std. Gehzeit.
Trotz hochwachsendem Waldbestand ist dieser schöne Weg immer noch sonnig und mit viel Aussicht; in den ersten 2/3 fast eben. Bei einer Wegmündung von rechts, ansteigend zum Kolmen-Kreuz, zurück zur Martinskapelle und zum Kolmenhof.


Attraktionen


File:Triberger wasserfall 1900.jpg
Triberger Wasserfälle um 1900,  Quelle Wikipedia commons
Urlaub mit Kultur und Attraktionen!

Mit der Donauquelle direkt vor der Tür, dem historischen Uhrenmuseum, Deutschlands größten Wasserfällen, dem Greifvogelpark und dem weltweit bekannten Europapark, bietet der Kolmenhof einen Ausgangspunkt zu vielen interessanten und aufregenden Freizeitmöglichkeiten. Ein kurzer Spaziergang zu den Günterfelsen zwischen Martinskapelle und Brend führt Sie zu einem sehenswertes Naturdenkmal aus der Urzeit. Einige Tips für schöne Wanderungen rund um Kolmenhof und Martinskapelle finden Sie imWanderbüchlein von Egon Dorer

Mittwoch, 30. Januar 2013

Martinskapellenhof

Die Geschichte

Der Martinskapellenhof, 1111 m.ü.M., im Volksmund genannt "Kappele", wurde im Jahre 1722 von Jakob Kaltenbach u. Maria Dorerin erbaut. Er blieb im Besitz der Familie bis zum Jahre 1860, in welchem er um 20.000 Gulden an der Badischen Staat verkauft wurde. Am 10 April 1931 brannte der Hof vollständig ab. Er wurde im Jahre 1932/33 durch das Badische Bezirksbauamt Donaueschingen auf den alten Grundmauern neu aufgebaut. 

Kappele vor 1931
Kapelle vor dem Brand

aktuelles Wetter an der Donauquelle


Das aktuelle Wetter an der Donauquelle - tägliche, persönliche Aufzeichnungen

Wetterbild Kolmenhof
Wetterbild Kolmenhof


Aktuelle Wetterlage
Aktuelle Wetterlage auf 1100 m an der Donauquelle aufgezeichnet von Familie Dold:

Das Wetterbild auf Ihrem Mobiltelefon:
hier eine Vorschau für Furtwangen
FurtwangenDo. 31.1.2013
MorgenVormittag
wolkigbedeckt
2°C3°C
mehr Wetter für Furtwangen:
heute  14-Tage  Radar Pollenflugwww.Donnerwetter.de


Wetterbild Martinskapelle
Wetterbild Martinskapelle
Die täglichen Bilder werden von der Familie Dold an den jeweiligen Öffnungstagen persönlich aufgenommen und übertragen.

Die Brigach

Brigach und Breg    Quelle: Wikipedia



Die Brigach,ein Quellfluss der Donau.
Auf der Strecke von St. Georgen über Brigach nach Furtwangen oder Schönwald lädt bei den letzten Höfen von Brigach ein kleiner Parkplatz und das Schild „Brigachquelle“ zum Halt ein.Nur wenige Schritte sind es zu dieser Quelle beim Hirzbauernhof. Der stattliche Hof und die Quellanlage bilden den Beginn des schönen Brigachtales. Über dem Wasseraustritt sieht man einen Sandstein mit einer figürlichen Darstellung. Es ist eine Kopie des nachfolgend beschriebenen Brigachreliefs oder Dreigöttersteines. Das Original kann im Lapidarium der Stadt St. Georgen betrachtet werden.
Das so genannte Brigachrelief, welches 1888/1889 bei der Erneuerung des Küchengewölbes im Hirzbauernhofes in Brigach gefunden wurde, zeugt von der frühen Bekanntheit und Bedeutung der Brigachquelle. Der Steinplatte mit der Darstellung von Hirsch, Hase und Vogel sowie 3 Köpfen wird keltischer Ursprung bescheinigt. Manche Betrachter sehen in der Darstellung auch römische Einflüsse. Obwohl verschiedene Deutungen der Figuren vorhanden sind, wird der Stein überwiegend als Rest eines Quellheiligtums mit Göttersymbolen angesehen. Sein Alter von etwa 2000 Jahren zeigt die frühe Beachtung, die der Brigachquelle zuteil wurde. „Ohne Mühe kann also das Dreigötterrelief als echtes Zeugnis eines kleinen keltischrömischen Heiligtums an der Brigachquelle gewertet werden" schreibt Dr. Konrad Spindler in
seinem Beitrag zur Vor- und Frühgeschichte des Schwarzwald-Baar-Kreises. Das an dieser Quelle wahrscheinlich vorhandene Quellheiligtum unterstützt die Behauptung, dass man in der Brigach die eigentliche Donauquelle sah, beziehungsweise dass man sie als den wichtigsten Quellfluss hielt. Dies ist wohl auch in der damals leichteren Erreichbarkeit und der eindeutigen Bestimmung der Quelle begründet. Die Brigach ist damit wohl auch der älteste bekannte Quellfluss der Donau. Einzigartig ist die Quelle selbst, denn nirgends sonst entspringt eine Flussquelle im Keller eines Bauernhofes. Von dort wird sie über eine Rohrleitung zu der erwähnten Quellanlage geleitet. Der umliegende Hirzwald und der Hirzbauernhof (Hirz = Hirsch) bilden einen schönen Rahmen für den Beginn eines der Hauptquellflüsse der Donau.

BREGTAL - DONAU- RADWEG


BREGTAL - DONAU- RADWEG am Quellfluss der Donau

Als eine schöne Radwanderung zu empfehlen ist der "BREGTAL - DONAU- RADWEG" von St. Georgen über die Quellen derBrigach, Elz und Breg am Quellfluss der Donau entlang bis Donaueschingen zum Anschluss an den vielfach erwähnten"DONAURADWEG"


1.Etappe: Karte

St Georgen (Anreise z.B. mit Zug) (950 m.ü.M) - Albertsgrund, Kohlbühl - Auf der Matten, Hirzbauer, Brigachquelle (1024 m.ü.M).- Schönwald (1000 m.ü.M) - Weißenbacher Höhe (1025 m.ü.M.) - Farnberg - Elzquelle - Martinskapelle / Donauquelle(1100 m.ü.M.) (Übernachtungsmöglichkeit im Berggasthof Martinskapelle oder Höhengasthaus Hotel Kolmenhof 

2. Etappe Karte

Donauquelle (1100 m.ü.M.) - Katzensteig - Furtwangen (870 m.ü.M.) - Vöhrenbach (800 m.ü.M.) - Donaueschingen (700 m.ü.M)
Karte Donauradweg

Der Streit um die Donauquelle



Der Streit um die Donauquelle

Das Jahr 1544 ist der Zeitpunkt, an dem der Jahrhunderte alte Streit um die Donauquelle ihren Anfang nahm. Zwar setzte sich Sebastian Münster, der Mann auf dem Hundertmarkschein im Jahre 1538 für die Schlossquelle in Donaueschingen ein, jedoch 6 Jahre später (1544) widersprach der Freiburger Professor Heinrich Loriti Clareanus dem Sebastian Münster und trat mit voller Entschiedenheit für die Quellflüsse Brigach und Breg ein. Der Streit um die Quelle begann. 

Jedes Land wollte die Quelle des weltberühmten Flusses auf seinem Gebiet besitzen. Die Fürsten Fürstenberg gaben an vor ihrem Schlosse in Donaueschingen die "Donauquelle" zu haben. Die Römer sollten angeblich die Donauquelle entdeckt habe, obwohl der Beweis hierfür fehlte.

1702 suchte der Kaiser General Marsigli, von Kaiser Josef I. beauftragt, nach der Quelle der Donau. Die Quelle der Breg am Brücklerain bei Furtwangen erklärte Marsigli als die weitesten entfernten für die wahre Quelle der Donau und erstellte 3 Landkarten. Vicarius Breuninger vom Kloster St. Georgen, als guter Schwabe, wies 1719 mit Leidenschaft nach dass die Urquelle des weltberühmten Stromes nicht in Donaueschingen, sondern auf württembergischen Gebiet am Hirzwald im Ursprung der Brigach zu suchen sei. Auf einer Karte des Herzogtums Württemberg aus jener Zeit ist die Brigachquelle als fons naturalis (natürliche Donauquelle) verzeichnet. 

Der Schweizer Mathematikprofessor Scheuchzer hält die Quelle des Inns in Graubünden als höchstgelegene Quelle für den echten Donauursprungs. Um die Wende des 18. Jahrhunderts gab man den Irrtum über die Schlossquelle selbst in Donaueschingen zu. Das Donaubächle, das sich von der Schlossquelle nach 300 m langen Lauf in die Brigach ergoss wurde zugeschüttet. 1828 wurde das Wasser der Schlossquelle auf kürzestem Wege in einem 90 m unterirdischen Kanal in die vorbei fließende Brigach geleitet. 

1844 schrieb das Universal-Lexikon des Großherzogtum Baden:
Die Donau, der größte Strom Deutschlands entspringt bei der Martinskapelle nahe bei Furtwangen und heißt am Anfang Breg. Fast alle großen Ströme in der Welt haben mehrere Quellflüsse. Quellflüsse sind nicht immer ebenbürtig. Der Rhein entspringt als Vorderrhein am St. Gotthard. Der Vorderrhein ist gegenüber dem Hinterrhein der bedeutendere Quellfluss. 

Der Nil entspringt als Kagera. Die Kagera-Nilquelle ist die südlichste und mündungsfernste Nilquelle. Der Amazonas entspringt als Apurimac. Die Apurimacquelle ist die mündungsfernste Quelle des Amazonas. 

Bei der Donau ist die Quelle der Breg an der historischen Martinskapelle bei Furtwangen die westlichste und mündungsfernste Quelle der Donau. Die alte Convention trifft zu, wonach der oberste kräftigste Quelllast eines Gewässernetzes als dessen Ursprung gilt. Bei zahlreichen Flüssen hat es auch Korrektionen um die Quelle gegeben, wie der Quellenforscher Dr. Ludwig Oehrlein berichtet

Ursprung der Donau


Vom Ursprung der Donau

Die Donau ist mit ihren 2850 Kilometern Länge neben der Wolga der mächtigste Strom Europas, der größte Strom des Abendlandes. Ihr Hauptquellfluß –die Breg – entspringt auf der 1078 Meter hoch gelegenen Martinskapelle, 100 Meter von der Wasserscheide Rhein/Donau entfernt. Im Altertum galt sie als der längste europäische Strom, hieß im Oberlauf Danubius, im Unterlauf Ister.Die Frage,wo die Donauquelle zu finden ist, beschäftigte die Gelehrten über Jahrhunderte. Heute ist diese Frage eindeutig geklärt: Die Donau beginnt zwar auf Gemarkung Donaueschingen,wo Brigach und Breg zusammenfließen, ihre Quelle aber befindet sich auf der Martinskapelle in Furtwangen, da es sich bei der Breg um den längsten Quellfluß der Donau handelt. Das Universallexikon des Großherzogtums Baden stellte diesbezüglich bereits 1847 fest:„Donau,der größte Fluß Deutschlands,entspringt bei der Martinskapelle in einer wilden und einsamen Gegend des Schwarzwaldes, heißt am Anfang Brege.. und bildet erst in Donaueschingen, wo sie sich mit der
Brigach vereinigt, die Donau.“ Auch im Fall des Nils und des Amazonas gilt die mündungsfernste Quelle
als Ursprung. In Sachen Donau ist vor allem nach wie vor richtig,was viele schon in der Schule lernten:
„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“.
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